Miles Marsollek

in der Altlandsberger Orangerie
Kurz vor meinem 3. Geburtstag fing ich an nach einem Konzert in der Schlosskirche, das wir besucht haben, meine Eltern zu nerven, dass ich auch eine Geige haben möchte. Ich hörte nicht auf nach einer Geige zu fragen und hielt ein halbes Jahr durch, bis meine Eltern mich zum Tag der offenen Tür in die Strausberger Musikschule schleppten, um verschiedene Instrumente auszuprobieren. Es änderte sich nichts. Ich ließ mir die Geige nicht ausreden. Also bekam ich eine kleine 1/16-Geige, die aussah wie eine Spielzeuggeige und sie klang auch so. :) Einfach schrecklich, aber ich war glücklich. Nur hielt mein Glück nicht lange an, denn jezt wollte ich unbedingt auch Unterricht haben. Und da gingen die Probleme erst an. Niemand wollte ein 3-jähriges Kind unterrichten. Nach monatelanger erfolgloser Suche und wegen eines frustrierten Mini-Geigers, wendete sich der Patenonkel meines Bruders an den Förderverein der Berliner Staatsoper in der Hoffnung, dass dieser vielleicht helfen könnte. Und siehe da... die damalige Geschäftsführerin des Fördervereins konnte eine Geigenlehrerin vermitteln, die selbst mit 3 Jahren angefangen hatte Geige zu lernen

So landete ich bei Mika Yonezawa, der stellvertretenden Konzertmeisterin der Komischen Oper. Inzwischen sind einige Jahre vergangen, in denen ich mehr als 50 Preise gewonnen, um die 50 Konzerte gespielt und insgesamt viermal auf eine größere Geige gewechselt habe. Inzwischen spiele ich voller Freude und mit schönem Klang eine wunderbare über 100 Jahre alte französische 1/2-Geige, die mein neuer Geigenlehrer Yoshiaki Shibata, Dozent an der Universität der Künste, extra für mich besorgt hat. Mit ihm arbeite ich intensiv an meiner Technik, Intonation und gleichmäßig schönem Klang. Und ich finde, wir sind ein tolles Team.